Was ist Liebe? Liebe ist wie die Dunkelheit, sie umarmt dich wie die Arme einer Frau, aber du spürst sie erst, wenn sie dich umfängt. Und wie durch einen Tunnel schwebst du auf das weiße Licht zu ... immer weiter, bis in die Unendlichkeit - so Gott will. Oder ist es das doch nicht? Was ist Liebe? Nüchtern betrachtet ist es für jeden individuell. Für manche bedeutet es Achtung, Ehrgefühl, Vertrauen, Zuneigung und Sympathie. Das höchste der Gefühle und schlecht zu umschreiben. Also nicht zu fassen? Wie kann man etwas machen, was man nicht versteht - auch nur ansatzweise? Ist es nicht eher so, dass wir uns denken, jemanden zu lieben, weil es so sein muss? Weil etwas anderes als verwerflich gilt? Denn wer wird schon gern als alte Jungfer oder ewige Jungfrau abgestempelt. Also was ist Liebe? Ist es überhaupt möglich, etwas zu tun, was man nicht beschreiben kann? Etwas Abstraktes? Liebe ist unbeschreiblich, in zweierlei Hinsicht ... . Ist Liebe definierbar? Es gibt so viele Arten von Liebe - Geistige, Körperliche  - alle möglichen Spielarten davon. Aber was ich hier versuche zu ergründen ist nicht die platonische Beziehung zu Brüdern oder Eltern, nein, ich meine die wahre, die einzige Liebe. Die man nur ein- oder zweimal im Leben hat. Es muss nicht Liebe auf den ersten Blick sein, es kann sich auch ganz allmählich und langsam entwickeln. Du weißt, dass es die einzige, wahre ist, denn du hast die ganze Zeit Schmetterlinge im Bauch, rennst durch die Gegend, grinsend wie ein Honigkuchenpferd, hast keinerlei Ambitionen bezüglich Wut, Aggressivität, Angst, Ärger - du bist einfach nur glücklich..... . Aber was ist, wenn das Objekt deiner Träume plötzlich aus deinem Umkreis gerissen wird ohne dass du eine Chance für ein Eingreifen hast? Die gesamte Welt bricht um dich herum zusammen, alles liegt in Trümmern und ist unwiederbringlich verloren. Etwas ist gestorben in dir, du merkst, wie es fault und verwest. Es steckt andere Teile deines Selbst an und du hast nur noch den Wunsch zu sterben, zu vergehen, ohne einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Ganz still und leise, unbemerkt, so dass dir auch ja keiner zu Hilfe kommt. Aber du wünschst dir ja Hilfe, du willst ja, dass man auf dein seelisches Elend aufmerksam wird und dir beisteht, aber andererseits  ... . Es tut so weh, tief innen, wie ein schartiger rostender Dolch, der sich dazu noch dreht - immer und immer und immer wieder um die gleiche Achse. Es deprimiert und lässt einen die Lust am Leben und Weiterleben vergessen. Oder besser gesagt, sie existiert nicht mehr. Resignation und Aufgabe sind die allumfassenden Herrscher und sie füllen alle Leerräume. Es gibt nichts mehr außer der Farbe Grau. Trostlosigkeit ist allerorten und man sitzt da, stiert in eine Ecke des großen Raumes namens Leben und lässt alles an sich vorüberziehen. Man sieht nur noch als Außenstehender diese große Party, die dort an einem vorüber tanzt. Und der letzte Ausweg ist nur noch die Ewigkeit. Ich träumte immer von einem Leben nach dem Tod. Dort würde ich viele wieder sehen, jeden, der vor mir ging - jeden, sogar sie. Aber was ist, wenn da nichts mehr ist, nach dem großen schmerzhaften Übertritt, nach dieser Reise auf der langen Einbahnstraße des Lebens? Ja, was wäre dann? Kein Schmerz mehr und keine Trauer, aber auch keine Freude und Lachen. Aber das gibt es ja sowieso nicht mehr. Was kann einen dann noch retten? Liebe? Nächstenliebe! Aber die Liebe ist ja tot und hat den Rest deiner Seele vergiftet. Also was dann? Freundschaft? Kann Freundschaft einen aus dem Abgrund reißen, in den man sich selbst gestoßen hat? Oh, welch edelmütiges, weil selbstloses, aber doch sinnloses Unterfangen! Oder aber vielleicht doch nicht selbstlos? Und wieso sinnlos? Habe ich mich tatsächlich schon so weit ins eigene Aus manövriert, dass es keine mehr Rückkehr gibt? Wie traurig und selbst-destruktiv! Aber wieso verspotte ich mich selbst? Ich gebe zu, ich habe es nicht besser verdient, so idiotisch und blöd, wie ich mich selbst in diese Misere gebracht habe, also muss ich sehen, wie ich von allein da wieder raus komme ... . Aber es geht nicht mehr! Ich komme mit der jetzigen, der meinen, Umwelt nicht mehr klar, ich komme mit dem Leben nicht mehr klar! Aber deshalb gleich die Flucht nach vorn antreten? Sich einfach feige aus dem Leben flüchten? Ich bin feige, aber so ... ? Keiner kann mir noch helfen, alles gleitet mir durch die Finger und verrinnt zwischen den Rillen des Rostes, der uns vom Abschaum des Lebens trennt. Ich schaue hinunter, durch die Löcher und ... sehe mich selbst. Selbstzweifel sind die tödlichste Waffe, die es gibt, denn unter Selbstzweifeln begeht man Fehler, wird nachlässig und zu faul, für sich selbst einzustehen. Selbstzweifel lassen keinerlei Widerstand gegen das selbst gewählte Schicksal zu, man ergibt sich ihm kampflos. Also wozu noch der alltägliche Kampf ums Überleben und Bessersein? Man stürze seinen Feind einfach nur in Selbstzweifel und man hat gewonnen. Und in diesem Fall bin ich mein größter Feind. Ein Problem hat man ja nur, wenn man selbst das Ziel von diesen tödlichen Geschossen ist. Gibt es dagegen einen wirklich wirksamen Schutz ? Nein, es sei denn ... . Damit stehe ich wieder vor meiner ersten Frage. Was ist Liebe? Liebe ist auch Unterstützung, Hilfsbereitschaft, Optimismus, Lebensfreude. Alles Dinge, die ich gut gebrauchen könnte, aber nicht bekomme oder habe, weil es keine Liebe mehr gibt. Und was ist mit LARP? Eine schöne, heile Welt, wo Träume noch erfüllbar sind und nichts unmöglich erscheint. Eine Traumwelt zwar nur, aber immerhin. Träumen kann so schön sein, noch schöner ist es zu zweit zu träumen, aber wer gibt sich schon mit einem Spinner wie mir ab? >>Wie bitte, was ist das? Ach, wie realitätsfremd er doch ist, dieser kleine Spinner, der da eben durch den Gitterrost des Lebens gerutscht ist! Und mit sowas gibst DU dich ab? Was findest du nur an dem? Und wo kommt er denn her? Nein, wirklich!? Ach, wie interessant!<< Und man weicht zurück wie vor einem Aussätzigen, bloß nicht zu nahe kommen ... . Hab ich etwa vier Beine oder noch ein drittes Auge auf der Stirn? Platzen etwa Pestbeulen an meinen Händen auf. Warum weicht ihr denn zurück? Ich will euch doch nichts tun, ehrlich! Ich bin doch bloß faul, stinke aus dem Mund wie ne Kuh aus dem Arsch, habe 80 Kilo Übergewicht und bin so ziemlich der Unintelligenteste auf dem ganzen Vorstadt-Dorfgymnasium, welches ich besuche! Ich war auch schon mal so blöd und bin mit einem Punkt zuwenig durchs Abi gerasselt! Habe ich deshalb die Krätze, oder wachsen mir überall grüne, siffende Pickel? Nicht zu vergessen, dass ich auch AIDS-krank bin. Was kann ich dafür, das man meine Talente oder Interessen nicht erkennt, fördert oder nicht für fördernswert erachtet. Was wisst ihr denn schon über mich? Ich bin ein notorischer Lügner, der nicht einmal bei der größten Schwindelei rot wird und das ganze auch noch überzeugend spielt! Und ich bin gut, aber ich hab auch schon so manches Mal meine Lehre erhalten, weil ich zu gut war. Aber ich bin zu stupide, um zu lernen, meine Fehler wiederhole ich ständig, unfähig, daraus Schlussfolgerungen zu ziehen. Also bitte lasst mich einfach nur in Ruhe aus diesem Leben scheiden und vergesst mich schnell, ich will nicht als schlechtes Beispiel dienen. >>Hier, schau auf dieses Bild und sieh IHN dir genau an. Wenn du nicht vernünftig wirst, deine Hirngespinste vergisst und ein wenig Ehrgeiz zeigst, dann endest du wie ER auf dem Abstellgleis des Lebens, allein und verlassen, von allen vergessen und ausgelacht.<< Aber bin ich wirklich dazu in der Lage, dem ganzen, unvorstellbaren Elend ein Ende zu setzen? Ich bin feige, zu feige. Ich habe Angst vor dem Schmerz und der Ungewissheit. Was ist schon ein schöner Tod? Ertrinken soll sehr angenehm sein, still und schmerzlos. Wirklich schmerzlos? Das Wasser dringt in die Lunge und man hat das extreme Gefühl von Ersticken, was es letztendlich ja auch ist. Von Hochhaus springen? Eine Sekunde lang Schwerelosigkeit und dann ... *matsch*. Man soll von dem starken Luftdruck das Bewusstsein verlieren und somit nichts merken. Aber was ist, wenn nicht? Und was, wenn man das ganze überlebt, den Rest deines elenden Lebens gefangen in einer verkrüppelten Hülle, unfähig, dieser Würdelosigkeit selbst ein Ende zu setzen. Aber ein weiterer Versuch, wenn der erste schon fehlschlug? Nein, dazu brächte ich nicht den Mut auf. Die Pulsadern aufschneiden oder Schlaftabletten? Zu trivial und zu hohe Überlebenschancen, und dann wirst du in eine Anstalt gesteckt, wegen Suizidgefahr! Auch nicht das Richtige zum Abtreten! Aber was rede ich denn überhaupt? Will ich denn überhaupt von dieser Welt weg? Nein, will ich nicht, ich würde viel lieber eine neutrale Beobachterrolle übernehmen, Voyeurismus war schon immer eins meiner Steckenpferde. Aber das ist ein sehr teures Hobby und somit fällt dies flach, weil geistig Schwache nie einen gutbezahlten Job bekommen. Wahrscheinlich werde ich in einer Werkstätte enden, wo ich mit anderen Gewürzregale zusammenschraube. Selbstmitleid hat zwar noch keinen um- aber auch noch keinen weitergebracht. Also was soll ich tun? Nun sitze ich hier vor dem PC und kotze mich sinnbildlich selbst an und die Seele aus dem Leib. Ich will auf eigenen Füßen stehen, mein eigenes Leben führen und nicht die ganze Zeit bevormundet werden von Eltern, die ich gar nicht ernst nehme oder keinerlei Achtung vor habe. Ich hab mir früher immer ausgemalt, wie ich später als Elternteil sein werde, wie ich alles anders mache und dann brach die Welt um mich herum zusammen. Schluss, aus, alles vorbei ....