Diese Texte sind der HP "Liebeskummer Online" entnommen, ich finde sie aber recht passend und wichtig - weil durch Streit sehr viele Beziehungen zu Bruch gehen. Und was hier steht, ist sehr oft bei solchen Gelegenheiten anzutreffen. Also mal lesen und drüber nachdenken.

Wenn die Fetzen fliegen - richtig streiten

Wer möchte nicht am liebsten in einer harmonischen Beziehung leben in der es so gut wie nie Streit gibt?! Aber wie jeder weiß, ist das kaum zu verwirklichen. Wer ist schon immer nett?! Und - mal ganz ehrlich: so ein kleiner Krach ab und zu kann auch ganz schön bereinigend wirken. Was aber, wenn das ab und zu zur Regel wird?

Konfliktlösung

Manche Menschen neigen dazu aus Harmonieinteresse einem Konflikt aus dem Weg zu gehen. Sinnvoll ist dies aber nicht! Im Gegenteil: Probleme - mehr oder weniger lautstark - zu diskutieren, ist Psychologen zufolge wichtig für eine längerfristige Beziehung: "Laut US-Umfragen gehört die Konfliktfähigkeit zu den zehn wichtigsten Punkten, die eine glückliche Partnerschaft ausmachen." Wenn aber einer der Partner den Schwierigkeiten ausweicht, eskaliert die Situation früher oder später: Derjenige, dem es nicht gelingt, eine Klärung herbeizuführen, wird erst recht wütend - es ist nur eine Frage der Zeit bis er explodiert.
Dadurch fühlt sich der schweigsame Partner in seinem Ausweichen wiederum bestätigt, es kehrt ein "Nebeneinanderherleben" ein - unterbrochen von gelegentlichen Wutanfällen.

Es ist zwecklos, nur um der Harmonie willen jeglichem Streit aus dem Weg zu gehen. Der Konflikt geht weiter, und man ist innerlich unzufrieden.
Probleme sollten gleich angesprochen werden, und nicht erst ein paar Tage später.
Der Partner darf nicht mit einer Diskussion "überrumpelt" werden. Frage ihn, ob er gerade Zeit hat, weil Du mit ihm etwas klären willst. Hat er keine Zeit, so verschiebe das ganze lieber, bevor es auf die Schnelle zwischen Tür und Angel angesprochen wird. Das führt nur zu Missverständnissen.
Bleibe ruhig und höre dem anderen gut zu. Bevor man beginnt zu argumentieren, sollte man herausfinden, warum der andere die eine oder andere Meinung vertritt.
Und ganz wichtig: egal wie wichtig einem ein Thema ist: es ist nie gerechtfertigt den anderen zu verletzen! In einer Partnerschaft kennt man sich normalerweise gut genug um zu wissen, was den anderen wirklich trifft. Das gehört niemals in einen Streit! Sonst kann das Vertrauen tiefe Risse bekommen.
Setzt Euch einen Anfang und ein Ende. Wenn man merkt, dass man sich über ein Problem nicht einig werden kann, sollte die Auseinandersetzung beendet werden. Und zwar im Guten! Unterschiedliche Meinungen kann man tolerieren oder das Gespräch am nächsten Tag fortsetzen. Aber die schlechte Stimmung sollte zuvor vertrieben werden.
Im Augenblick des Affekts kann man sich leicht in der Wortwahl vergreifen. Wem es Leid tut, den anderen verletzt zu haben, sollte sich danach entschuldigen.
Um eine Lösung zu finden, ist es wichtig vorher genau zu wissen, was man will, wo die Grenzen sind, was man erwartet und zu geben bereit ist.

Richtiges Streitverhalten

Alle träumen wir von einer Welt voller Harmonie und Verständnis, verhalten uns aber im Alltag ganz anders. Wie oft bricht man einen Streit vom Zaun - mit zwiespältigen Gefühlen. Man regt sich auf, spürt aber zugleich eine innere Genugtuung es dem anderen mal so richtig gezeigt zu haben. Das aber führt zu falschem und unfairen Streitverhalten.

Hier ein paar Tipps zum Thema "richtig streiten":

Andere Meinungen respektieren! Es geht nicht darum, den anderen zu besiegen, sondern gemeinsam eine Lösung zu finden, die beide akzeptieren können. Diese kann in einem Kompromiss ("Wir gehen einmal gemeinsam aus und einen Abend jeder alleine") bestehen, in wechselseitigem Bestimmen ("Heute Du - morgen ich"), gegenseitiger Toleranz ("Du motzt nicht mehr über meine Haare im Waschbecken - ich nicht mehr über die offene Zahnpasta") oder einer ganz anderen Lösung bestehen. Der Versuch den Partner zu besiegen, zerstört die Beziehung dagegen auf Dauer
Falsche Verhaltensweisen sind unter anderem:
- Verallgemeinerungen: "Immer muss ich den Müll raustragen", "Nie hilfst Du mir"... besser ist z.B.: "Ich habe das Gefühl, dass alles an mir hängen bleibt"
- Vergangenes aufwärmen: Das führt nur zu endlosen Diskussionen der Art "Weißt Du noch...?" "Na und Du? Letzte Woche..."
Ist Euch das auch schon passiert? Ihr habt x überzeugende Argumente vorgebracht - aber gebracht hat es gar nichts? Oder der andere hatte die Argumente und Euch fiel erst viel später eine treffende Entgegnung ein? Das zeigt: auf die Qualität der Argumente kommt es häufig gar nicht an. Denn: solange der andere nicht bereit ist zu verlieren (und wer ist das schon?!), wird auch der überzeugendste Appell an seine Vernunft vergeblich sein.
Wer fragt, der führt, wer argumentiert, der verliert! Klingt ganz einfach - ist es auch! Selbst bei unfairen Angriffen ("Wer so redet, muss bescheuert sein!"), löst ein einfaches "Wieso?" die wachsende Eskalation auf und erst dann ist ein sinnvolles Gespräch - inklusive einer Konfliktlösung - möglich.
Dein Partner will nicht streiten? Schweigt nur oder sagt "jaja"? Erzwingen kann man den Streit wohl kaum - aber versuchen herauszufinden, warum der andere so reagiert. Hast Du ihn/sie bisher immer überfahren? Nur Deine Meinung gelten lassen? Gib' ihm/ihr das Vertrauen zurück, indem Du nach einem Lösungsvorschlag fragst und diesen dann auch akzeptierst (egal, was Du davon hältst!). Sieht der andere, dass auch er/sie ernstgenommen wird, so ist eine gemeinsame Lösung zukünftig besser möglich.
Erläutere die eigenen Wünsche, anstatt dem anderen Vorwürfe zu machen.
Falsch: "Du machst mich wahnsinnig mit Deinem Verhalten...", "Du denkst nur an Dich...
Richtig: "Ich brauche...", "Ich hätte gerne..."
Werde so konkret wie möglich. Durch Aussagen wie "Ich fürchte mich davor..." oder "Ich wünsche mir..." kann der andere deine Gefühle besser verstehen.
Stelle offene Fragen, zum Beispiel: "Wie sieht du das?" oder "Warum bist du dieser Ansicht?" In der Regel ergibt sich dann das Phänomen, dass auch der andere nachfragt und sich für die eigene Meinung interessiert.
Du bist im Unrecht? Wer gibt das schon gerne zu? Viele werden dann erst recht aggressiv, wenn ihnen die Argumente ausgehen. Hier hilft nur eines: Gaaanz tief durchatmen, notfalls kurz rausgehen und dazu stehen... und sich hinterher ehrlich entschuldigen.
Zeit lassen: wer etwas klären will, neigt meist dazu dies so schnell wie möglich hinter sich zu bringen. Das führt dazu, dass man genau das falsche sagt, bzw. die Dinge falsch rüberbringt. Also: erst Gedanken ordnen und den "Gegner" ausreden lassen.
Dasselbe gilt auch für den Partner: lass ihm/ihr auch Zeit zum Nachdenken, zwinge ihn/sie nicht zu schnellen Stellungsnahmen!

Versöhnung

Ihr habt Euch also gestritten und nun? Wer macht den ersten Schritt? Siehst Du inzwischen ein, dass Du einen Fehler gemacht hast, so solltest Du auch über Deinen Schatten springen. Kein (falscher) Stolz ist all' die Schmerzen wert, die es für Dich (und den anderen) bedeutet! Und es muss ja nicht einmal gleich ein Schuldbekenntnis sein! Oft reicht es, dem anderen ein ruhiges Gespräch zu zweit anzubieten...Wer sich schließlich einigen konnte, sollte sich auch wieder versöhnen. Schließlich sagt man ja nicht umsonst, dass die Versöhnung das schönste am Streiten ist. ;-) Entscheidend ist hierbei nicht die Größe des Geschenkes, sondern die Ehrlichkeit, die dahinter steht. Ob der klassische Blumenstrauß, ein gemeinsames Essen, oder die Versöhnung im Bett - nicht die konkrete Form zählt, sondern die Geste. Und da gibt es viele!

Und nun: viel Spaß beim Versöhnen!!

Als Erweiterung hier noch, was man niemals, aber auch NIEMALS sagen darf

Was ein Mann nie sagen sollte

"Du hast wohl Deine Tage." Am schlimmsten, wenn es stimmt: Frauen sind dann nun mal höchst sensibel!
"Die paar Pfunde mehr stehen Dir echt gut!" Egal wie lieb Du es meinst: das hört keine Frau gerne!
"Ich rufe Dich an." Wird folgendermaßen aufgefasst: Melde DU Dich bloß nicht!
"Wie war ich?" Willst Du wirklich eine ehrliche Antwort? (Wenn es toll war, dann merkst Du es schon und vielleicht sagt sie es ja auch mal von alleine?)
"Du bist wie Deine Mutter." Der beste Spruch um Streit anzufangen - auch wenn ihre Mutter eine super Frau ist!
"Hast Du zufällig Nähzeug dabei?" Als erklärtes Hausmütterchen wartet sie sicher nur darauf Deine Knöpfe wieder anzunähen...
"Nun werd' nicht gleich hysterisch!" Wütende Frauen sind so und wenn sie es bei Dir nicht darf, dann tut sie es bald bei einem anderen...
"Du bist gar nicht so schlecht im Bett" Verglichen mit all den anderen - Durchschnitt erreicht. Danke. Darauf kann eine Frau getrost verzichten!
"Die Fältchen machen Dich interessant." Danach hast Du die freie Wahl: gehen oder ihr eine Beautywoche schenken!
"Schatz, das weißt Du doch!" als Antwort auf die Frage "Liebst Du mich?". Manchmal wollen wir es einfach hören !
"Kommt jetzt wieder so ein Vortrag von Dir?" Damit ist jedes Gespräch beendet. Solltest Du genau das bezwecken: überleg' Dir 'nen besseren Weg.

Was eine Frau nie sagen sollte

"Nie hörst Du mir zu!" Besonders dann, wenn er gerade Fußball guckt...
"Bringst Du mir Tampons mit?" Das ist ihm todespeinlich, was er aber nie zugeben würde.
"Liebst Du mich?" Meistgehasste Frage an einen Mann seit Erfindung der Partnerschaft
"Findest Du mich zu dick?" Mal ehrlich: was soll er darauf antworten? Bei "ja" ist frau beleidigt und bei "nein" glaubst Du ihm eh nicht...
"Ich hab' nichts anzuziehen!" 10 Minuten vor Partybeginn kommt dieser Satz sicher super an!
"Die Haare in der Dusche können nur von Dir sein." Ach ja?
"Was denkst Du gerade?" Die 1000 DM-Frage! Erhoffte Antwort: "Dass Du meine absolute Traumfrau bist und ich noch nie so glücklich war!" Problem: diese Antwort bekommst Du nicht - und wenn, ist sie gelogen...
"Ich wusste, dass Du das sagst." Mag sein, Männer wiederholen sich manchmal gerne. Aber diese Aussage unterbindet jedes weitere Gespräch. Also lieber schweigen.
"Ich habe mir Deinen Rasierer kurz ausgeliehen." Lieber für Dich behalten, wenn es denn schon sein muss. Die Vorstellung, dass Du Dir gerade Deine Beine enthaart hast, bevor er sein zartes Kinn rasiert, findet er nun mal nicht so prickelnd.