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Diesen Text fand ich im Netz (er liegt schon ne Weile herum und ich weiß leider nicht mehr woher) und ich finde ihn ziemlich informativ, was das leidige Thema angeht - viele Sachen werden hier aber auch nur angeschnitten, das Thema ist einfach zu umfangreich - wer dazu mehr wissen will, kann sich ja auf der Page umschauen, von der hier ab und zu die Rede ist ... www.affirmation.org
HOMOSEXUELLE
IN DER KIRCHE EINLEITUNG Homosexualität erregt wie kaum ein anderes Phänomen des menschlichen Lebens die Gemüter, sobald das Gespräch darauf kommt. Aggressionen kommen hoch und ein sachliches Gespräch wird oft unmöglich. Dieses Thema betrifft aber irgendwie uns alle, da einige selbst homosexuell sind und wir anderen entweder ihre Angehörigen oder Bekannten, mindestens aber ihre Brüder und Schwestern im Evangelium sind. Es betrifft sehr tiefe Aspekte des Menschseins und der menschlichen Beziehungen, insbesondere auch die Mitgliedschaft in der Kirche. Darum finde ich, dass das Thema diskutiert werden muss. Es besteht meines Wissens ein großer Informationsbedarf und viel Not an Trost und Versöhnung. Ich habe deshalb diesen Artikel ganz auf Deutsch geschrieben, obwohl mein Material ausschließlich auf Englisch ist. Mir ist kein derartiges (mormonisches!) Material auf Deutsch bekannt. Sollte jemand Interesse an Materialien haben (Zeitschriften, Broschüren) möge er/ sie sich bitte über die BETRACHTUNGEN an mich wenden oder an die unten angegebenen Adressen. GLIEDERUNG 1.
Homosexualität als biologisches Phänomen 1. Homosexualität als biologisches Phänomen Homosexualität ist eine sexuelle Orientierung auf Angehörige des gleichen Geschlechtes. Sie betrifft alle Aspekte der Sexualität (Anziehung, Phantasien, Praxis) und der zwischenmenschlichen Beziehungen (Gefühle, Bindung, Fürsorge, ...). Homosexualität ist genauso komplex und vielfältig wie Heterosexualität und prägt die Persönlichkeit genauso tief. Darum sollte man auch von "homosexuell sein" sprechen und nicht davon, jemand hätte "homosexuelle Neigungen, ... Man unterscheidet Schwulheit (zwischen Männern) und Lesbizität (zwischen Frauen). Die englischen Bezeichnungen, die auch bei uns oft gebraucht werden, sind "homosexuell" oder "queer" (= beliebteste Selbstbezeichnung), "gay" (= schwul) und "lesbian" (= lesbisch). Die sexuelle Präferenz bedeutet übrigens nicht, dass nicht auch andere sexuelle Erfahrungen genossen werden können (bei hetero- wie bei homosexuellen Menschen). Kinsey berichtete, dass die meisten von ihm befragten Männer in ihrem Leben homosexuelle Erfahrungen gehabt hätten, die meisten vorpubertär, 37% aber auch später. Man geht von mindestens 22 Millionen Homosexuellen in den USA aus (Stand 1978). Eine "Verweiblichung" in Aussehen und Handeln oder "tuntenhaftes Auftreten" muss überhaupt nicht die Folge von Schwulheit sein. Viele Schwule sind eher bewusst bis übertont männlich in ihrem Auftreten. Die größte Aggressivität gegen Homosexuelle findet man tragischerweise oft bei Homosexuellen, die sich damit "tarnen" oder ablenken wollen. Homosexualität kommt auch bei Tieren vor und ist bei Menschen weit verbreitet (geschichtlich und weltweit). Die soziale Einstellung zur Homosexualität schwankt allerdings von besonderer Achtung für Homosexuelle (wegen besonderer "spiritueller Gaben") über völlige Toleranz bis zu "Homophobie" (= Furcht vor Homosexualität) und Gewalt gegen Homosexuelle (so im Dritten Reich). Neben dem Streit darum, ob Homosexualität "unmoralisch, illegal, unsozial" ist, ist die eigentliche Streitfrage bzgl. der Homosexualität als biologisches Phänomen die Ursache: Ist Homosexualität angeboren oder erworben? Es gibt verschiedene Erklärungsmodelle für beide Möglichkeiten, in der Konsequenz laufen sie auf drei Thesen hinaus: -
Homosexualität ist eine bewusste, sündige Entscheidung und kann auch bewusst
geändert werden. Es gibt seit einigen Jahrzehnten eine Reihe klinischer Untersuchungen und die meisten kommen zu letzterem Ergebnis. Es gibt aber auch Fälle der möglichen Auslösung von Homosexualität durch besondere psycho-soziale Umstände (z.B. Kindesmissbrauch, Vernachlässigung) oder durch bewusste Entscheidung (letzteres wird vor allem von Lesben so dargestellt). Das Problem klinischer Untersuchungen ist die Tatsache, dass nur ein sehr kleiner Prozentsatz der Homosexuellen solche Art Hilfe sucht, und dass deren Krankheitsbild genauso gut durch die Feindlichkeit der Gesellschaft ihnen gegenüber bedingt sein kann. Typische Entstehungstheorien und Therapien seien hier kurz erwähnt (meist in Bezug auf Schwulheit):
-
Homosexualität als "falsch konditionierter Reflex"; Behandlung mit
Elektroschocks zur "Rekonditionierung" (Schocks bei homosexuellen
Stimuli, Belohnung bei heterosexuellen Stimuli) Die Menge der Therapievorschläge spricht für die Unklarheit der wahren Ursachen. Oft kommt es im der Folge von Therapien zu schweren psychischen Schädigungen und Psychosen. Masturbation und Pornographie werden zwar auch gelegentlich aus Ursachen genannt, sind aber wohl eher Ausdruck der Sexualität (insbesondere, wenn ein anderes Ausleben sozial nicht möglich ist). Es gibt keine Beweise für die Erblichkeit der Homosexualität oder für spezifische andere Ursachen. (Dean Hamer verweist darauf, dass der von ihm entdeckte Erbfaktor Xq 28 maximal bei 67% der betroffenen Männer, wahrscheinlich aber nur bei 5-30% wirksam ist.) Die Frage der Entstehung von Homosexualität (und übrigens auch der von Heterosexualität) muss bislang noch offen bleiben. Beachtenswert ist allerdings, dass weder die im allgemeinen "homophobe" Gesellschaft eine Entscheidung zur Homosexualität fördert/honoriert - sondern, oft gewaltsam, bekämpft, noch die Betroffenen (insbesondere die Schwulen) eine bewusste Entscheidung dafür behaupten, dass sie aber oft ihr Leben lang mit aller Mühe (einschließlich schmerzhaftester Selbstbestrafung) versuchen, davon wegzukommen, ohne dass es ihnen gelingt. Auch die große Menge verheirateter Homosexueller spricht für ihren Willen zur Veränderung (und erzeugt eine besondere Tragik, wenn die Veränderung nicht gelingt). Es gibt keinen klinischen belegten Fall einer "Heilung" eines Homosexuellen. Briefe so genannter "Geheilte" entpuppten sich bei Nachfragen als Produkt des enormen sozialen Drucks und nicht als wahrheitsgemäßes Zeugnis. Auch gibt es Hinweise auf Homosexualität in sehr jungen Jahren (im oder vor dem Vorschulalter), wo noch keine aktiven sexuellen Erfahrungen vorliegen und von einer bewussten Entscheidung keine Rede sein kann. Für die "Verführungsthese", nach der Homosexuelle Heterosexuelle zur Homosexualität verführen, gibt es keinerlei reale Anhaltspunkte. Oft sind die ersten Sexualpartner von Homosexuellen heterosexuell und gleichen Geschlechtes. Auch ergibt die Zwillingsforschung eine hohe Korrelation/ Übereinstimmung bzgl. der sexuellen Orientierung (was gemeinhin als Hinweis auf Erblichkeit gilt). Elder Oaks verweist darauf auch in seinem Artikel im "Stern" (3/1996) und nennt als Prozentsatz 48-52%. Er verwendet dann ein Zitat, in dem es heißt, diese Zwillinge würden bei den gleichen Eltern aufgewachsen sein, was außergewöhnlich wäre, da die Zwillingsforschung gemeinhin mit getrennt aufgewachsenen Zwillingen arbeitet (um den Einfluss der Umwelt differenzierter betrachten zu können). Homosexualität ist offiziell keine Geisteskrankheit mehr, da, abgesehen von der sexuellen Orientierung, keinerlei Persönlichkeitsauffälligkeiten festgestellt werden konnten. In den USA ist es vor allem die religiöse Rechte, die, insbesondere seit dem Wegfall der Kommunisten als spendenwirksamer Gegner, gegen Homosexualität wettert (700 Club; "Evergreen" = für Heilung" von Homosexuellen; Pat Robertson, etc.). 2. Homosexualität in den Schriften
Es
wurde von Seiten der Homosexuellen einiges an exegetischer Arbeit geleistet auf
der Suche nach anderen Interpretationen der einschlägig bekannten und gegen
Homosexualität verwendeten Stellen der Bibel und auf der Suche nach positiven
Vorbildern in der Schrift. Dabei
kamen sie zu interessanten Ergebnissen:
- Die
Prophetenbücher des Alten Testaments enthielten keine Hinweise auf Homosexualität,
nur die "priesterliche" Literatur spräche darüber.
Alan
David Lach "Homosexuality &
Scripture From A Latter-Day Saint Perspective", hrsg. von Affirmation,
L.A. 1989) verweist hierbei auf einen möglichen Einfluss der persischen (zoroastrischen
und homosexualitätsfeindlichen) Kultur während des Exils und auf ganz ähnliche
Stellen in zoroastrischen Schriften. Als Indiz für einen späteren Einfluss
macht er geltend, dass hier nicht wie an anderen Stellen auch der parallele
weibliche Fall erwähnt wird. Dies
könnte auch darauf hinweisen, dass es sich hier um die Leitung von
Kultprostitution handele und nicht um Liebesbeziehungen. Zu
beachten sei ferner, dass dies für Priester galt und Teil ihrer besondere
Stellung und Heiligkeit (= "Levitische Reinheit") war. Heute würden
aber die anderen Regeln dieses "Reinheitsgesetzes" nicht mehr länger
für gültig erachtet (z.B. Brandopfer, Beschneidung, Levirats-ehe,
Essensvorschriften, das Verbot von Mischgewebe, etc.). [Mary
Douglas sah diese Vorschriften als Symbol für die völlige, ungeteilte, von
einem Weg (z.B. vom Weg des Nutzviehs als paarhufig und wiederkäuend) nicht
abweichende Verpflichtung/ Weihe gegenüber Gott an.] Zu
beachten sei auch, dass Homosexualität hier als rituelle Unreinheit und nicht
als Sünde definiert wird. Der Mangel an weiterer direkter oder indirekter Erwähnung
zeige, dass diese Frage den Verfassern der Bibeltexte wohl nicht so wichtig war,
was bei einer Sünde eigentlich ausgeschlossen sei.
Die
Sünde Sodoms sei auch nicht Homosexualität gewesen, wie oft gesagt würde,
sondern Götzendienst und Materialismus (nach Ezechiel 16: 48-50), Stolz und
Mangel an Gastfreundschaft.
Alan
D. Lach verweist ferner darauf, dass es sich bei dem versuchten Angriff der
Einwohner auf die Boten des Herrn um die in der Antike bekannte "phallic
aggression" (die anale Vergewaltigung zur Demütigen des Gegners) gehandelt
haben könnte. Auch spräche Lots Angebot, seine Töchter stattdessen zur
Verfügung zu stellen, eher für eine heterosexuelle Umgebung (Lach zitiert auch
die Joseph Smith Übersetzung, in der auch der Angriff auf die Töchter als
Vergewaltigung und nicht als Angebot Lots aufgezeigt wird). Die
Stellen im Neuen Testament verwiesen auch eher auf einen Bezug zur (Kult-)Prostitution
oder auf die griechische Praxis der Knabenliebe als Erziehungsform (s. 1.Kor 6:9
und 1, Tim 1:10). So
sei vielleicht auch Rö l: 24-27 zu verstehen. "Unnatürlich" sei hier
nicht als moralische Wertung zu verstehen, sondern als "Widerspruch zur
eigenen Natur" im Sinne von außergewöhnlich. In Rö 11: 24 werde der
Begriff für Gottes Gnade gegenüber den Heiden verwendet. Clay
Jenkins (in: "Prologue: An
Examination of the Mormon Attitude towards Homosexuality". Prometheus
Enterprises 1978) verweist in diesem Zusammenhang auf die antike These, dass
Homosexualität durch zu viele heterosexuelle Aktivität verursacht werde. Pauli
Statement in Rö sei dann vielleicht so zu verstehen, da er vom Abwenden
von den Frauen und Zuwenden zu den Männern spricht. Dann seien hier eventuell
nur Heterosexuelle angesprochen, die aus Neugier, etc. homosexuelle Praktiken
erprobten. Alan David Lach verweist auf Unklarheit in der Bedeutung der verwendeten Worte, die auch andere Deutungen als homosexuelle Praktiken zuließen, insgesamt aber die Nähe zur Kultprostitution nahe legten und damit nicht auf gleichgeschlechtliche Liebesbeziehungen abzielten. Es wird auch auf Paulus' Empfehlung des Zölibats hingewiesen, die ja im Widerspruch zu unserer heutigen Hochschätzung der Ehe und ihrer religiösen Bedeutung stehen. Paulus selbst sei vielleicht auch homosexuell gewesen (siehe sein oft erwähnter "Stachel im Fleisch"). Dies würde zu seiner Heftigkeit und zur euphemistischen Umschreibung passen. Jesus selbst sage in den Evangelien wenig über Sex, verurteile homosexuelle Praktiken, die zu seiner Zeit im Vorderen Orient weit verbreitet waren, aber auch nicht. Insgesamt wird festgestellt, dass die Bibel Homosexualität nicht als Sünde definiert und insbesondere keinen Kommentar über die gleichgeschlechtliche "eros "/ romantische Liebe enthalten. Zentral sei in allen Erwähnungen der Götzendienst mit seinen sexuellen Ritualen.
Das
Schweigen sei kein Beleg gegen oder für Homosexualität. Aber vielleicht werde
nicht genannt, was allgemein üblich und akzeptiert war. Auf
alle Fälle dürfe man sich nicht an der nachbiblischen (Interpretations-)Tradition
orientieren, die eine sehr unrühmliche Rolle in der Inquisition als Grund für
Beschlagnahmen, Folter und Mord gespielt habe und sonst allgemein als Ausdruck
des "Großen Abfalls" angesehen werde. Es
findet sich kein Hinweis auf Homosexualität im Buch Mormon und in neuzeitlichen
Schriften! Interessant
sei aber die Toleranz für sexuelle Vielfalt bei den Indianern, die diese
eventuell von ihren Vorfahren aus dem vorexilischen Palästina mitbekommen hätten.
Hier gäbe es die Institution des "aberdache" ("Weibmann") und der
"amazone" ("Mannweib") mit besonderen geistlichen Aufgaben.
Homosexualität werde hier als gottgewollte besondere, auch spirituelle Begabung
verstanden. Als
positive Vorbilder werden allen voran David und Jonathan als leidenschaftliches
Liebespaar genannt, die, so die Vermutung einiger, sogar ein eheähnliches Bündnis
(1. Sam 18:3) eingingen. Dann wird auch der Zenturio und sein Diener im Neuen
Testament genannt und damit auf eine zumindest tolerante Haltung Jesu
hingewiesen. Teilweise (nicht aber im mir
vorliegenden mormonischen Material) wird auch Jesus eine homosexuelle
Beziehung mit seinem Lieblingsjünger Johannes unterstellt. 3. Die Einstellung der Kirche zur Homosexualität
Die
Kirche hat offiziell eine klare Position gegen die Homosexualität. Ihrer Meinung
nach ist jede Form sexueller Betätigung, einschließlich gedanklicher Beschäftigung,
ein Verstoß gegen die Gesetze Gottes, wenn sie nicht zwischen den Ehepartnern
geschieht, und muss deshalb disziplinarrechtlich verfolgt werden. In
einem Handbuch für Gemeindeleiter von 1992 wird dazu erklärt, dass
homosexuellen Praktiken gegen die Gebote Gottes verstießen, dem Zweck
menschlicher Sexualität widersprächen (= der Fortpflanzung und Bindung der
Ehepartner), liebevolle Beziehungen verdrehten/entstellten (gemeint sind wohl
heterosexuelle, z.B. Ehen Homosexueller) und die betroffenen Menschen der
Segnungen eines Familienlebens und der erlösenden Verordnungen des Evangeliums
beraubten. Dieser
Standpunkt beinhaltet, dass Homosexualität bewusst gewählt wurde, also nicht
angeboren ist, und jeder Zeit durch einen Prozess der Umkehr, durch die Liebe
des Himmlischen Vaters und durch das Sühnopfer Christi wieder abgelegt werden
kann wie eine andere schlechte Angewohnheit oder eine Sucht. Darum spricht die
Kirche auch nicht von Homosexuellen, sondern von "Menschen mit
homosexuellen Problemen". Diese Menschen seien voll verantwortlich für ihr
zukünftiges (sexuelles) Verhalten. Es
wären auch Fälle bekannt, in denen Menschen dieses Verhalten abgelegt und zu
befriedigendem heterosexuellen Verhalten gefunden hätten (dazu s.o.).
Als
verstärkende Faktoren für eine homosexuelle Orientierung bzw. Praxis werden
Pornographie und Masturbation genannt, die in sich bereits Sünden wären und
ebenfalls zu unterbleiben hätten. Auch sollten Freundschaften gemieden werden,
die die Versuchung bewusst machten. Die
Gemeindeleiter werden aufgefordert, sich liebevoll und mitfühlend um ein
Vertrauensverhältnis zu bemühen und die Betroffenen anzuleiten, die Schwere
ihrer Übertretung zu erkennen, Reue zu entwickeln und sich dem Erlöser
zuzuwenden. Ehe
wird als Therapie nicht empfohlen. Zu einem Aids-Test wird geraten. Angehörige
sollten getröstet und darin bestärkt werden, die Betroffenen weiterhin zu
lieben und auf ihre schließlich Änderung zu hoffen. Ihnen sollte keine Schuld
am Verhalten der Betroffenen gegeben werden. (Nach einem Handbuch für
Mitarbeiter der "LDS Social Services" von 1995 soll jedoch die Ursache
für Homosexualität ganz im Fehlverhalten der Eltern liegen; Homosexualität
ist hier eine "Verwirrung über das eigene Geschlecht" hervorgerufen
durch disfunktionale Familien und dient als Ersatz für wirkliche Intimität.
Fraglich ist dann aber natürlich, warum es dann so viele Heterosexuelle aus
disfunktionalen Familien gibt, warum es auch Heterosexuelle gibt, die bei
homosexuellen Paare aufwachsen und warum es Homosexuelle aus
"gesunden" Familien gibt.)
Der
beste Schutz vor homosexueller Orientierung seien gesunde Familienverhältnisse
und ein Zeugnis von Gott und dem Evangelium, sowie der darin vorgesehenen Rolle
für Männer und Frauen (auch hier wird also Homosexualität in die Nähe
unsicherer Geschlechtsidentität gerückt). Es
wird die Ansicht vertreten, unser Geist sei heterosexuell und die homosexuelle
Orientierung damit sekundär, eine Folge von Verführung, Sünde. Elder
Oaks vertritt in seinem oben bereits erwähnten Artikel im "Stern"
(3/1996) die Argumentation, dass es unsere Bestimmung sei, Eltern zu werden wie
unsere Eltern im Himmel und dass dies nur durch eine treue Tempelehe geschehen können.
Der Satan jedoch versuche, dies zu verhindern. Er würde gegen das Prinzip der
Verantwortlichkeit streiten, für den Missbrauch der Zeugungskraft (Umschreibung
für Sexualität?), gegen die Ehe und für die Verwischung der Unterschiede
zwischen Mann und Frau. Es
sei möglich, dass es entsprechende Gefühle gäbe und auch dass eine Neigung
dazu angeboren sei. Doch bedeute dies nicht zwangsläufig ein entsprechendes
Verhalten, so sei bei Erbanlagen die umweltbedingte Ausprägung zu berücksichtigen
(Ausprägung nur bei entsprechenden Umwelteinflüssen, Modi6zierung der Ausprägung
durch Umwelteinflüsse, Interaktionsmodell zwischen Anlage und Umwelt). Die
Freiheit
des Einzelnen sei dadurch eingeschränkt, nicht aber seine
Entscheidungsfreiheit! Homosexualität sei eine Abweichung von der
Norm, verhindere die Erfüllung unserer Bestimmung - darum müsse man dagegen ankämpfen
(sowohl gegen die Gedanken, als besonders gegen die Taten). Dies sei zu
vergleichen mit der ebenfalls zu kontrollierenden Neigung zu töten, zu stehlen
oder zur Pädophilie (sexueller Missbrauch von Kindern). Wäre eine Kontrolle
durch den Willen nicht möglich, so wäre Gott ungerecht, da er dies verlange.
Eine siegreiche Kontrolle dieser Neigungen können hingegen ganz besondere Stärke
hervorbringen. Elder
Oaks fordert dann die Kirchenmitglieder sehr eindringlich auf, diejenigen
liebevoll und intensiv anzunehmen, die umkehrwillig seien. Er macht jedoch klar,
dass diejenigen, die nicht umkehren wollten, ausgeschlossen werden müssten.
Heilung sei jedoch möglich durch Beten, Fasten, Versammlungsbesuch und Rat
durch Kirchenführer und Professionelle. Die Heilige Schrift gebe die Norm vor
und die laute nun einmal Sexualität in der Ehe und Enthaltsamkeit außerhalb
dieser.
Früher
jedoch war die Kirche offener für Homosexuelle. Einige Forscher meinen,
Siegelungen schwuler Paare durch Joseph Smith, Brigham Young und John Taylor
nachweisen zu können. Unklar ist hierbei allerdings, ob es sich bei den
gesiegelten Freundschaften zwischen Männer um platonische oder erotische
Beziehungen handelte bzw. ob ihr erotischer Charakter bekannt war. Gemäß
einiger seiner Äußerungen war Joseph Smith zumindest nicht feindlich gegenüber homosexuellen
Beziehungen eingestellt. Bei einer Grabrede 1843 äußerte er sich positiv über die
homosexuelle Beziehung des Verstorbenen. Die ersten Gesetze gegen Homosexuelle
gab es in den USA erst 1942, die erste Erwähnung auf einer Konferenz der Kirche
1959; das erstes Statement von Aposteln erfolgte 1962. Die ersten Maßnahmen in
der Kirche gegen Homosexuelle in den 1960'er wurden parallel zur Entstehung der
"Bewegung für die Rechte Homosexueller" ergriffen. Nie
wurde offiziell bei Behauptung vertreten, eine besondere Offenbarung diesbezüglich
empfangen zu haben. Die Begründung wird der konventionellen Argumentation
entnommen (einschließlich der negativen Interpretation der Bibelstellen).
In
der Realität gibt eine sehr unterschiedliche Kirchenpolitik: In einem
"Singles Ward" in San Francisco sind 30% der aktiven Träger des
Melchisedekischen Priestertums homosexuell (Afffirmation Newsletter, Affinity),
in Idaho und Utah erfolgen meist disziplinarische Maßnahmen. Ein aktive
Mitarbeit nach dem "coming out" (dem Bekennen/ Erklären der
Homosexualität) ist meist von der Einstellung der örtlichen Führer abhängig.
Zumeist wird die Forderung nach zölibatärer/ enthaltsamer Lebensweise erhoben. In
Bezug auf die Behauptung, das Gesetz Gottes dürfe nicht an menschliche Wünsche
angepasst werden, wird von Homosexuellen darauf hingewiesen, dass dies in
gewisser Form in Südamerika praktiziert werden: Dort, wo die Scheidung verboten
sei, fänden sich getrennt Lebende zu "common law marriages" (wohl ähnlich
der mittelalterlichen "Winkelehe") zusammen. Für diese seien sogar
Tempelsiegelungen erlaubt, wenn sie sich verpflichteten zu gegenseitiger Treue
und Fürsorge (keine Forderung nach Zölibat). In
der entsprechenden Szene fühlen sich etwa 83% mit der Kirche verbunden, 63%
sind exkommuniziert (so Duane Jennings, Co-Direktor von Watch Affirmation). 4. Meinungen von Homosexuellen
Von
Homosexuellen wird die These vertreten, sie seien so von Gott gewollt und
angenommen. Da Homosexualität in der Natur und Geschichte vorkomme, sei sie
wohl von Gott gewollt. Wenn sie aber angeboren sei und Gott gerecht sei, dann
müssten
auch für Homosexuelle die gleichen Chancen bestehen, die Gebote zu erfüllen,
Erhöhung zu erlangen. Jesus habe ausdrücklich verboten, jemanden anderes
besondere Lasten aufzuerlegen, sondern vielmehr das gemeinsame Tragen gefordert. Den
Unterschied würden die "liebevollen, verantwortlichen Beziehungen"
machen,
auf die sich auch die negativen Schriftstellen nie bezögen.
- Homosexuelle
hätten ein gleiches Recht auf Glücklichsein.
Clay
Jenkum fragt, ob denn die Anatomie einzig ausschlaggebend für die Sexualität
sein könne, wo es doch so viele Faktoren (Gene, Hormone, Geschlechtsorgan, ...)
dafür gebe. Wie wäre es dann mit jenen Fällen, in denen es andere
medizinische Gründe für "Verhaltensabweichungen" gäbe? Solange die
Gründe für Homosexualität unbekannt seien, sei sie keine moralische Frage!
Die Mitarbeit in Homosexuellen-Kirchen sieht er als ein Zeichen, wie ernsthaft
ihre religiösen Interessen seien. Auch komme der typische mormonische Schwule
eher aus "gutem Hause' und sei eher mehr aktiv als seine Altersgenossen. Das
"closet" (die Verborgenheit als homosexuell) habe schweren psychischen
Folgen, führe zum Verlust des Gefühls, nicht selten zum Zerbrechen an der
inneren Spannung, zu Psychosomatik. Depressionen und Selbstmordversuche seien
oft die Folge, verursacht durch die massive Ablehnung der Gesellschaft, nicht
etwa durch homosexuelle Beziehungen an sich. Oft schwänden solche Belastungen nämlich
gerade durch befriedigende gleichgeschlechtliche Liebesbeziehungen. Bei
einem Drängen zur Heirat würde das Problem nur verschärft, da dann noch
andere mit betroffen wären (Ehefrauen, Kinder). Das
Problem der Forderung nach einem Zölibat sei die Reduzierung des Lebens und der
Fähigkeit zu lieben und geliebt zu werde, die Einsamkeit, die Verarmung der
Menschlichkeit, das aufkommende Misstrauen und zunehmende Interesselosigkeit. Oft
gäbe es auch schwere psychische Schäden nach Therapien.
Die
Argumentation mit Unzucht sei nicht fair. Unmoral sei im Evangelium eine Sache
des Motivs, der Herzenseinstellung, nicht des technischen Gesetzes (Lach).
Unzucht müsse verstanden werden als einseitige Nutzung von Sexualität, ohne
Verantwortung, ohne Geben und Nehmen, als Trennung von Erotik von Gefühl und
Spiritualität, geprägt durch ein falsches Motiv, falsches Timing und den
Mangel an göttlicher Zustimmung. Ein der Schrift werde der Ausdruck der Sexualität
als notwendig angesehen - warum solle dies nicht für Homosexuelle gelten? Es
werde nicht generell gegen nicht-reproduktiven Sex argumentiert, also könne
dies kein Argument gegen Homosexualität sein. Sie verweisen hier auch auf
Statements zu Eunuchen (Jes 56:3-5, Mt 19: 12). Diskriminierung
und Feindlichkeit gegen Homosexuelle ständen im Widerspruch mit der Lehre der Nächstenliebe,
der Nichtverurteilung, mit der Goldenes Regel, etc.. Bischof
Robert A. Rees (L. A.) forderte, Homosexuelle nicht zu verurteilen, sondern
vielmehr darauf zu achten, wie weit man selbst zum Leiden der Homosexuellen
beitrage. Die christliche Aufgaben sei es, die Last unseres Nächsten zu
erleichtern, unabhängig von der sexuellen Orientierung. Die
Zerstörung homosexueller Liebesbeziehungen dränge erst ins Abseits, zu
Promiskuität, gefährlichen lieblosen Sex und Freundschaften außerhalb der
Kirche. Die
Exkommunizierung sei eine große Drohung, zerstöre das Leben der Betroffenen.
Auch verliere die Kirche so manches Mal mehr. Oftmals versuchte die Betroffenen,
das Evangelium trotzdem zu leben (was ihren religiösen Ernst zeige).
Exkommunizierung bringe keine Heilung, erhöhe eher die Gefahr des Selbstmordes. Und wie sollte
man
heilen, wenn Psychologen dies nicht schafften? Man müssen endlich auch die
negativen Konsequenzen der offiziellen Position sehen. Aus
der eigener Verfolgung in Namen der Religion sollte man lernen.
Auch
dürfe die Kirche ihre Fürsorgepflicht gegenüber leidenden Homosexuellen nicht
vernachlässigen.
Die
Anpassung, auch der Kirchenprogramme, an neue Kenntnis sei notwendig. (Es wird
darauf verwiesen, dass mittlerweile doch Menschen auf dem Mond landeten entgegen
Joseph Fielding Smiths anders lautendem Statement). Die
öffentliche Meinung könne kein Maßstab sein, gerade für Mormonen nicht, die
sich an die öffentliche Meinung zurückerinnern konnten, die, z.B. in Missouri
gegen Mormonen votierte, bis hin zum "Ausrottungsbefehl". Es
gehe hier um die Respektierung als Menschen! Das "Gesetz" sei für die
Menschen da, nicht umgekehrt - darum fordern sie die Legalisierung homosexueller
Beziehungen. Der
Weg dahin beginne in der Kirche mit dem Zugegeben der historischen Vorbilder der
Siegelungen und der positiven Hinweise in der Schriften und der folgenden
Akzeptanz homosexueller Lebensgemeinschaften als tempelwürdig. Die volle und
gleichberechtigte Teilnahme Homosexueller in (Tempel-)Ehen am Kirchenleben müsse
gewährleistet werden. Vielleicht
wäre die Homosexualität eine besondere Gabe mit besonderem Zweck, eines der
verborgenen Geheimnisse für die Gläubigen entgegen der Weisheit der Welt. Die
Aufgabe müsse lauten "To be the best Gay Child of God I can be" (im
Vergleich mit Ether 12: Schwächen zu Stärken; Duane Jennings). Es ginge darum,
Homosexualität sinnvoll ins Lebe zu integrieren.
Homosexuelle
hätten einen wichtigen Beitrag zu leisten. Sie seien oft sensibler, höflicher - und
damit Jesus ähnlich, hätten allgemein eine bessere Ausbildung und seien
kreativer (= natürliche Veranlagung oder auch Kompensation, Versuch
Anerkennung zu gewinnen und etwas für die nächste Generation beizutragen).
Ihre Gaben wären Akzeptanz, bedingungslose Liebe, Sensibilität, Mitgefühl/-leid,
Halten. Sie
würden schon jetzt einen wichtigen Beitrag zur Gesellschaft leisten, in Kunst,
Wirtschaft, Wissenschaft und Kirche. Soweit möglich, arbeiteten sie aktiv in den
Gemeinden, einschließlich Leitungsaufgaben und Vollzeitmissionen. AIDS
als Lepra der Neuzeit sei kein Grund für Ausgrenzung, sondern eine Aufgabe für
Christen nach Vorbild Jesu. Vor allem Homosexuelle würden sich dieser Aufgabe
bereits stellen, da sie direkt von HIV/AIDS betroffen seien (selbst oder in nächster
Nähe).
Zur
zentralen Frage der gleichgeschlechtlichen Ehen gibt es zur Zeit eine heftige
Auseinandersetzung in den USA: Im
Mai 1993 erklärte der Oberster Gerichtshof von Hawaii die Staatsgesetze gegen
die gleichgeschlechtliche Ehe für nicht verfassungsgemäß (= selektive
Diskriminierung). Es kommt deshalb zur Wiederaufnahme eines Verfahrens (Beginn
geplant im September 1995). Unsere Kirche und die katholische Kirche Hawaiis
treten dagegen auf; als "Repräsentanten aller Religionen und zum Schutz
der Standards der Gesellschaft". Sie fürchten, zum Vollzug
gleichgeschlechtlicher kirchlicher Ehen gezwungen zu werden, obwohl dies gar
nicht zur Debatte steht (s. die Frage der Scheidung und Wiederheirat, in der die
kath. Kirche nirgends zu einer von ihrem Standpunkt des Verbotes abweichenden
Handlung gezwungen wird). Die Homosexuellen fordern das Recht
gleichgeschlechtlicher Paare, ihre verbindlichen und lang andauernden Beziehungen
staatlich anerkennen zu lassen (mit allen Rechten!). Sie begründen dies mit der
Gleichheit aller Bürger und der menschlichen Würde.
5. EIGENE
STELLUNGNAHME/SCHLUSSWORT:
Meiner
Meinung nach ist keine pauschale Verurteilung der Homosexualität als Sünde möglich.
Insbesondere stellt sich für mich die Frage, wer geschädigt wird, sofern es
sich um gleichmächtige und verantwortliche Liebesbeziehungen handelt (anders
als bei Pädophilie, Vergewaltigung oder Prostitution), Ausnahmen im Verhalten
(einschließlich der Ansteckung mit HIV infolge unsicheren Sexes) können kein
Grund für die Verurteilung einer sexuellen Orientierung sein - sonst müsste
Heterosexualität längst verboten sein! Die
Frage ist, wie die mögliche Rolle der Homosexuellen in der Gemeinschaft hier
und in der Ewigkeit aussieht.
Das
Konzept des zweigeschlechtlichen Gottespaares als Vereinigung der Gegensätze
lässt
keinen Raum für Gleichwertigkeit. Aber andererseits ist die Geschichte der
Heiligen Schrift voll auch mit anderen Vorbildern. Für mich liegt hier ein Teil
des Geheimnisses von Gottes Entscheidung am Jüngsten Tag. Wir sollten hier demütig
werden und uns, wie Jesus riet, eines Urteils enthalten. Doch
dies sollte nicht die Mitwirkung der Homosexuellen hier auf Erden ausschließen.
Sie werden mit allen ihren Qualitäten im Gemeinschaftsleben gebraucht! Wichtig
ist für mich dabei, Sexualität nicht nur auf Fortpflanzung zu beschränken.
Sie ist doch viel mehr, viel reicher und schöner, viel wichtiger für unseren
Ausdruck als Menschen. Und sie darf niemanden verwehrt werden, will man ihn / sie
nicht eines großen Teils ihrer Menschlichkeit berauben - und wie sollte dies zu
rechtfertigen sein? Für
mich geht es darum, die Entscheidung der Homosexuellen zu respektieren, auf
diese ihnen genehme Weise zu leben, auch dann, wenn auch sie nicht wissen, wie
dies in das eschatologische Konzept der erhöhten Könige und Königinnen passt.
Wenn
sie ihr Leben rechtschaffen leben, d.h. ehrlich, verantwortungsbewusst und
liebevoll, so möchte ich den / die ohne Schuld sehen, der/ die den ersten Stein
wirft! Ja,
ich denke sogar, dass Homosexuelle eine besondere Hilfe für vor allem große
Familien sein könnten, denn so würde beiden Seiten geholfen - alle hätten Teil an der Pflege der nächsten Generation und die Kinder hätten eine weit größere
Chance, die Liebe und Zuwendung zu bekommen, derer sie eigentlich bedürfen. Ich
möchte noch nicht einmal ausschließen, dass dies ein Grund sein könnte, warum
Gott nicht allen Menschen die Fortpflanzung auftrug (s. auch die Unfruchtbarkeit
vieler heterosexueller Paare). Zur
Frage der rechtliche Form würde mir eine kirchliche Segnung für die Beziehungen
vorschweben, auch dort, wo solche Lebensgemeinschaften nicht staatlich anerkannt
sind. Wenn Gott diese Menschen in Liebe, gegenseitiger Achtung, Treue und
Fürsorge zusammengeführt hat, darf der Mensch sie nicht trennen, ebenso wenig
wie aus rassischen oder Statusgründen. Das göttliche Recht steht hier über
dem weltlichen, wie wir es ja auch aus unserer Geschichte in der Frage der
Vielehe kennen. Homosexuelle können sicherlich bereichernd für die Gesamtheit sein. Ihre oft viel näheren Erfahrungen mit dem Tod (durch AIDS oder Selbstmord) sind wichtig und lehrreich für alle, gerade in einer Zeit, in der wir dazu tendieren, Krankheit und Tod auszugrenzen und damit einen Teil unserer Menschlichkeit hier auf Erden zu verlieren. Auch die Einstellung vieler Schwuler gegen Machogehabe und Männergewalt sollte uns Männern ein Vorbild sein. Ich wünsche mir für alle Jungen Männer zum Vorbild, die zeigen, dass man männlich und zärtlich sein kann! Entscheidend ist für mich in der ganzen Problematik das Vorbild Jesu Christi, dass die Liebe das zentrale Moment sein solle, nicht der Buchstabe des Gesetzes oder die gesellschaftliche Rolle. So hat Jesus auch Gott geschildert, als gerecht durch sein Segnen der Gerechten und der Ungerechten (im Symbol des lebensspendenden Regens), als freudig über die Heimkehr. Wollen wir uns in den Weg stellen und der Barmherzigkeit und Liebe Gottes entgegentreten? Ist es dies nicht, was das Neue Testament immer wieder von den Pharisäern in Reaktion auf Jesu Zärtlichkeit und Vergebungsbereitsschaft berichtet? |
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