Ja will denn keiner ein Bett? (Bericht von einer Kaffeefahrt)

Die Vierfarb-Klappkärtchen hatten es mir schon lange angetan. Mit routinierter Beharrlichkeit fanden sie sich alle paar Wochen in meinem und allen anderen Briefkästen des zu beharkenden Bezirkes Hamburg-Altona ein. Knallbunt zwischen eher schwarzweißer Restpost und mit wahrhaft verlockenden Angeboten. Mal war es "Eine Fahrt mit Besuch einer Kristallglasfabrik in die Holsteinische Schweiz, das Land der vielen Seen", ein anderes Mal eine "Rundfahrt in den farbenfrohen Harz mit Besuch der weltbekannten Stabkirche Hahnenklee". Diesmal nun lockte eine "Einladung zu einer fröhlichen Omnibusfahrt in die wunderschöne Lüneburger Heide mit Besuch des weltbekannten Walsroder Vogelparks". Ein Park, der seinen äquatorumspannenden Ruhm der geballten Anwesenheit von "4900 Vögeln in 900 Arten" zu verdanken scheint. Am vielversprechendsten aber: "Jeder Fahrtteilnehmer erhält garantiert eine original Schwarzwälder Jockele-Uhr, Größe 18,5 x 13 cm, handgefertigt." Jawohl! Als Erinnerung an diesen schönen Urlaubstag zum Mitbringen für die Lieben daheim. Und umsonst. Gratis. For nothing! Da bin ich mitgefahren. Ja und wo ist denn nun der Haken? Etwa, dass im detaillierten, siebenteiligen Tagesplan das "einmalige Tierparadies" im Handumdrehen bereits mit "5000 Vogelarten" aufwarten kann? Und man bei insgesamt 4600 geflügelten befürchten muss, dass zum Beispiel Wiedehopf oder Lämmergeier nicht ganz komplett sind? Mit nur einem Bein? Oder vielleicht die ernüchternde Entdeckung, dass dieser "herrliche Urlaubstag, losgelöst vom Alltag" inklusive Fahrt, Mittagessen und meiner Jockele-Uhr noch ganze 18 Taler kosten soll? Eintritt Vogelpark nicht inbegriffen?

Mitnichten, der Haken lauert selbstverständlich unter Punkt drei des Tagesplans: "Teilnahme an einer neuzeitlichen Werbe-Verkaufsveranstaltung." Aha! ruft da der geschulte Berufsskeptiker: "Omis & Opis, Renten und Kommunalobligationen, Schnellkochtöpfe & Rheumadecken, Waffeleisen & Superbügler, Lüger & Betrüger, Nepper, Schlepper, Greisenfänger. Genau das. Aber morgens um sieben Uhr fünfundfünfzig ist die Welt noch in Ordnung. Da stehe ich ein wenig verloren an der Ecke Arnoldstraße/Große Brunnenstraße und erwarte mit gemischten Gefühlen den Bus, der seine Opfer einsammelt. Ein letzter prüfender Blick auf meinen sorgsam gewählten Tarnanzug, der mich zwar - wie ein Blick in ein spiegelndes Schaufenster beweist - immer noch keinen Schlag älter als Stücker neunundzwanzig macht, aber zumindest den sicheren Eindruck erweckt, dass es in meinem Kopf etwas schlicht aussieht. Was meine Gaunerrecherchen hoffentlich erleichtern, mir überhaupt den Zutritt zu dieser Seniorenveranstaltung ermöglichen wird. Denn um eine solche muss es sich handeln, wer sonst in diesem Lande ist in der beneidenswerten Lage, mitten in der Woche von morgens früh bis abends nachts einem vergnügten Lebensabend nachzujagen? Nein, die Studenten nicht. Die sind um diese Jahreszeit alle in Griechenland oder alternativ Marokko. Studienhalber, versteht sich.

Sowie ich den Reisebus besteige, sinkt das Durchschnittsalter der Passagiere erwartungsgemäß von 91 auf 87 Jahre. Aber das nimmt man mir nicht krumm, nach weiteren acht Straßenecken sind wir eine verschworene Runde von achtundzwanzig zu allem bereiten Sommerfrischlern. Ja, man lässt keine Zweifel daran aufkommen, dass man wild entschlossen ist, sich einmal einen so richtig netten Tag zu machen. Trotz strömenden Regens. Der Busfahrer hält noch einmal an und geht durch die Reihen, um den Obolus zu kassieren. "Jetzt schon?" frage ich. "Was er hat - das hat er!" ertönt es hinter mir. Schallendes Gelächter ist die Belohnung. Fahrer Gerhard Runkel ("Runkel wie Runkelrübe", orgiastisches Wiehern, kollektives Schenkelklopfen) pariert glänzend: "Die Vögel werden ja man auch immer teurer." Tosendes Gebrüll, spitze Frauenschreie, erste Verbrüderungen finden statt. "Ich fahr' ja sonst immer die Tour nach Paris", plaudert unser Chauffeur weiter, "wenn Sie mal einen Blick in die Prospekte werfen wollen, müssen Sie mal hinter sich fassen!" In den Taschen an den Rückseiten der Sitze klemmen Dutzende von Busreise-Prospekten in wirklich alle Welt. Gerade will ich mir einen nehmen... "Nicht an den POPO greifen, Herrschaften, sondern an den Sitz!" Das ist der Weltuntergang. Ich suche verzweifelt nach dem Nothammer. Er hängt direkt über mir. Ein rettender Fels in den Wogen der guten Laune, die ab und zu unerbittlich durch den Bus schlagen, während wir uns auf die "zauberhafte Fahrt durch das romantische Antlitz der schönen Heidelandschaft mit Wassermühlen, Imkern und weidenden Heidschnuckenherden" machen. Das kann ja nicht nur heiter werden, das muss.

Auch auf die Gefahr hin, als humorlos zu gelten, mache ich mich auf meinem Sitz ganz klein, schau demonstrativ aus dem Busfenster und vertreibe mir die Zeit damit, zermatsche Igel am Rand der Autobahn zu zählen. Nach einer langen Stunde hält der Bus an einer kleinen Budike am Straßenrand. Direkt vor unserem Fenster kümmern drei Nadelbäumchen vor sich hin und werfen einen mitleidsvollen Schatten auf einen ehemals sicher zauberhaften Springbrunnen. "Herrliche Tannen!" Wo? "Und dieser Brunnen!" Mein Nachbar, ein Koloss mit Costa-Brava-Netzhemd, Sandaletten und einem halben Dutzend Kameras, nestelt am Umgehängten, entscheidet sich spontan für ein Weitwinkelobjektiv und lässt sich nach vollbrachtem Auslösen in den Sitz zurückfallen. "Ja, das ist natürlich mal was fürs Motivauge. In bunt, natürlich. Ich hab' jetzt einen 400er Film drin, 125stel, Blende 16...is doch herrlich!" Aber ja, man muss nur wollen. Es gilt, die Uhren in Empfang zu nehmen. Ein aufregendes Unterfangen, wie viele technische und organisatorische Fragen müssen gestellt und beantwortet werden, bis die euphorischen Rentner endlich auf das Häuschen losgelassen werden. Und kommt doch schon wieder ein neues Problem auf uns zu: Wir haben die freie Auswahl zwischen der bereits so angepriesenen Jockele-Uhr und einem dieser wahnsinnig praktischen Reisewecker, die seit 1957 in Form und Funktion gnadenlose Wertschätzung genießen. "Kann man ja auch IMMER gebrauchen!" Stimmt. "PRAKTISCH sind sie ja auch." Meine Rede. Die sichtlich enervierte Dame an der Uhrenausgabe - "Wecker oder Kuckucksuhr? Wecker oder Kuckucksuhr?" - ist mir für mein schlichtes "Eine Kuckucksuhr, bitte!" von Herzen dankbar, schenkt mir ein schnelles Lächeln. Weil ich so nett aussehe? Nein, weil ich mir als einziger in der Reihe die Gelegenheit durch die Lappen gehen ließ, wieder einen zwerchfellerschütternden Scherz zu machen. "Kuckuck-Kuckuck!!!" schreit da schon der Herr der 1000 Kameras hinter mir und nimmt für diese humoristische Glanzleistung nach allen Seiten grinsend den Applaus der Anwesenden entgegen.

"Bisschen Spaß muss sein, nöch?" Sicher, wenn schon mäßig, so doch regelmäßig. Die Jockele-Uhr ist eine herbe Enttäuschung. Sie funktioniert einwandfrei. Kein billiges Plastik, gediegenes Holz, aus dem Vollen geschnitzt. Und was Farbe und unaufdringliches Design betrifft: Mit dem Mund gemalt. Eben genau, wie ich sie mir vorgestellt hatte, Eine Zierde für jede Blumentapete. Nach einigen fröhlich kommentierten Irrfahrten durch Dorf und Dörflein kommen wir endlich zu unserem "gemütlichen Heidegasthof". Ein junger Erfolgsmensch entert den Bus, taxiert mit erfahrenem Blick seine 28 Schäfchen, den daraus resultierenden Reibach und zaubert ein anheimelndes Lächeln auf seine Lippen. "Willkommen!" flötet er. Wir sind am Ziel seiner Wünsche. Doch bevor die große Bescheiße startet, dürfen wir in einem kleinen Saal des Gasthofes, dessen Wirt seinem Herrgott täglich auf Knien für die zwangsverpflichteten Gäste danken kann, unser Henkersmahl einnehmen. Die Abfertigung ist mehr als flott, das Mittagessen ("reichhaltig und gut") nach einhelliger, lauthalser Bekundung aller "sehr anständig" bis "tadellos". Leberkäse mit Erbsen und Wurzeln... Unser Henker hastet indessen am Kopfende des Saales hin und her, schleppt ein Tischchen herbei, bereitet einen Stoß Kaufverträge vor und erkundigt sich zwischendurch jovial nach unserem Wohlbefinden: "Na? Schmeckts?" Als ob man das nicht hören würde. Ob er denn schon einmal bei einer solchen Fahrt dabei gewesen sein, frage ich meinen Gegenüber, einen verknitterten Herren mit Knollennase, der mit Wucht seinen Leberkäse verkleinert. "Aber ja, schon fünf-, sechsmal. Ja." Und was hier denn so verkauft wird? "Ochgott... Kochtöpfe, Decken, Bügelmaschinen..." Ja, aber das sei doch alles, so hört man, furchtbar überteuert und von geringer Qualität! "Nee, also wirklich nicht! Ich hab' bisher immer was gekauft. Und war immer zufrieden. - Wirklich. Und dieser Patentbügler beim letzten Mal... ganz doll! Damit kann ich mir sogar selbst die Hosen bügeln. Dolle Sache!" Ich bin geplättet. Die Teller werden vom Tisch gerissen, der Wirt macht seinen Schnitt mit Kaffee, Bier und Korn (Nicht im Fahrpreis enthalten), und dann ist es endlich soweit: Was müssen wir diesmal kaufen? Eine komplette Bettwäsche, bestehend aus Oberbett, Kissen und Unterbett. Natürlich reinste Wolle. "Hab' ich!" flüstert mir die Knollennase zu. "Ganz fantastisch!" Vorhang auf! Es ist 13:35 Uhr...

PREDIGER: (Sieht aus, wie sich alle Anwesenden ihren Lieblingssohn wünschen) "Meine Damen und Herren, wir werden doch alle älter, nicht wahr? Und was ist das Wichtigste im Alter? Etwa das liebe Geld? Sagen Sie doch selbst!"

ALTE DAME: (zaghaft) "Nein, bestimmt nicht."

PREDIGER: "Eben! Sondern, Herrschaften, die Gesundheit! Die Gesundheit ist das Allerwichtigste im Leben. Hab' ich nicht recht?"

HOBBYFOTOGRAF: (laut) "Aber genau!"

PREDIGER: (Öffnet die Arme) "Aber was tun wir für unsere Gesundheit? Nehmen wir mal an, der Farbfernseher ist kaputt. Ja, da ist das Geschrei groß! Was machen wir nur ohne unseren Fernseher, er muss sofort repariert werden, koste es, was es wolle! (Beugt sich in den Raum hinein, flüstert) Aber für unsere Gesundheit, sind wir denn auch bereit, für unsere unwiederbringliche Gesundheit Geld auszugeben? (lauter) Nein! Da sparen wir, da knausern wir an allen Ecken und Kanten. Mal ehrlich, ist es nicht so?"

HOBBYFOTOGRAF, KNOLLENNASE, 3 ALTE DAMEN: "Er hat recht!" - "Genauso isses!" - "Es ist eine Schande!"

(Nach einer halben Stunde...)

PREDIGER: "...und um nun auf diese einmalige Bettwäsche zu kommen, Herrschaften, diese Wäsche ist aus reiner Wolle. Wissen Sie, was das bedeutet? Wolle... Na?"

9 ALTE DAMEN: "Wolle lässt Luft durch!"

PREDIGER: (bescheiden) "Natürlich, Sie wissen das ja viel besser als ich. Wolle atmet! (klettert auf sein Vorführtischchen, zieht sich die Superdecke über den Kopf) Hier! Sofort warm, sofort kuschelig, aber... nie heiß! (springt wieder aus dem Bett, ist glücklich) Aber was ist in einem normalen Bett? Na? Daunen! Klumpige, stickige Daunen! Und nun überlegen Sie doch mal selbst: Wie fühlt man sich denn unter diesen Daunen? Kalt und Klamm, wenn man ins Bett schlüpft und wenn man sich endlich mühevoll eingekuschelt hat und es langsam warm wird, was ist dann? Ja, dann schwitzt man, dreht man die Decke herum, steckt ein Bein raus, steckt das andere Bein raus... Herrschaften, sagen Sie doch mal selbst!"

CHOR DER ALTEN: (stöhnend) "Da hat er recht!" - "So geht's mir immer!" - "Es ist furchtbar!"

PREDIGER: (mitfühlend) "Und wie schlimm, Herrschaften, wie schlimm ist es erst, wenn man krank ist? Rheuma hat, es einen hier und da zwickt? Und dann dieses ewige heiß-kalt, heiß-kalt! Ist das nicht das Allerschlimmste, was man seinem Körper antun kann?"

CHOR DER ALTEN: (verzweifelt) "Es gibt nichts Schlimmeres"! - "Die Hölle ist das!" - "Hör bloß auf!"

(Eine weitere halbe Stunde später...)

PREDIGER: "...ist natürlich nicht billig, reine Wolle. Den Preis sag ich nachher, aber vorher noch etwas anderes. Ich sage das eigentlich nicht gern... aber warum soll ich das nicht sagen: Viele meinen, 'Das lohnt sich doch für mich nicht mehr! Ich leb' vielleicht noch drei Jahre, und dafür das viele Geld...' Aber so ist es doch nicht, oder? Sie zum Beispiel, gnä' Frau, sie sind doch... Na, lassen sie mich raten... Na, allerhöchstens..."

GNÄ' FRAU: (Stolz und schrill) "94! Ich bin 94! Und Du kannst ruhig Milli zu mir sagen." (Beginnt, ihre Lebensgeschichte zu erzählen)

PREDIGER: (unterbricht) "Darauf trinken wir beide nachher einen, was? Aber was ich eigentlich sagen wollte: Jeder von uns will doch gerade die letzten Lebensjahre gesund und munter überstehen, oder? Is' doch so, oder etwa nicht?"

CHOR DER ALTEN: "Aber feste" - "Ich werd' noch 120!" - "Immer munter und fidel, jawohl!"

PREDIGER: "Sehen Sie, Herrschaften, und darum lohnt sich so eine Anschaffung gerade für Sie! (Plötzlich beleidigt) Oder glauben Sie etwa, ich will Ihnen hier etwas andrehen? Dass ich Sie hier betrügen will?"

CHOR DER ALTEN: "Aber auf gar keinen Fall" - "Sie doch nicht!" - "Hat doch ein ehrliches Gesicht, der Junge!"

PREDIGER: (immer noch leicht gekränkt) "Wer von Ihnen hat denn dieses Bett schon zu Hause? Wer hat es denn schon gekauft und kann meine Worte bestätigen?"

KNOLLENNASE: (springt auf) "Ich! Ich! Die Decke ist ganz fantastisch!"

PREDIGER: (na bitte!) "Und warum haben Sie die Decke gekauft?"

KNOLLENNASE: "Ich hab' immer Rheuma gehabt. Furchtbare Scherzen. Und in dem neuen Bett: Weg! Kein Rheuma mehr!"

PREDIGER: (leicht verwirrt) "Nun, dass Bett... es lindert vielleicht die Schmerzen, aber es ist - das muss hier auch gesagt werden - es ist natürlich kein Heilbett, ich meine..."

KNOLLENNASE: "Doch, wirklich! Nach drei Tagen! Wie weggeblasen, die Schmerzen!"

(Nach insgesamt zwei Stunden endlich...)

PREDIGER: "...sag ich den Preis immer noch nicht, ich möchte nur noch einmal zusammenfassen, dass diese medizinisch-biologisch-therapeutische Wolldecke..."

KELLNER: "Wer bekam die Brühe?"

MILLI: "Hier! Und noch zwei Kännchen Kaffee!"

PREDIGER: "...biologisch-therapeutische Wolldecke das Beste ist, was Sie für Ihre Gesundheit tun können, ja müssen! Die Schmerzen mildern, kein Schwitzen mehr, sagen Sie selbst: Gibt es etwas Besseres? Ganz ehrlich jetzt, ja?"

CHOR DER ALTEN: "Nein, nein, ganz wunderbar!" - "Es gibt nichts besseres!" - "Die muss man einfach haben!" - "Sag endlich den Preis!"

PREDIGER: (erschöpft, aber zufrieden) "Und Sie brauchen auch jetzt nichts zu bezahlen, Sie nehmen die Decke einfach mit, Rechnung kommt frühestens in vier Wochen, wer also jetzt noch nicht das Geld zusammen hat oder lieber in ganz kleinen Raten bezahlen möchte... alles möglich! Alles kein Problem. So! Und jetzt sag ich den Preis: Alles zusammen, Decke, Kissen und Unterbett kostet... Sechshundertvierundsechzig Mark."

CHOR DER ALTEN: "... (sausende Stille) ..."

PREDIGER: (nachhakend) "Also alles komplett! Herrschaften, reine Wolle! Jetzt mal 'ran, wer will ein Bett haben? Unter zwölf Stück sind wir hier noch nie rausgegangen! Das wär' das erstemal. Wer von Ihnen will nun ein Bett haben?"

CHOR DER ALTEN: "Sechshundertvierundsechzig Mark!" - "Ich hab' doch schon eins!" - "Ich auch!" - "Ich schon lange!" - "Das muss ich mir noch in Ruhe überlegen." - "Die Sonne scheint!"

PREDIGER: "Wer will ein Bett? Herrschaften, wer will ein Bett?"

(Verkauft mir Mühe und Not eineinhalb Betten, sieht auf einmal furchtbar müde aus, klappt sein Auftragsbüchlein zu und taumelt nach rechts ab. Vorhang fällt.)

Tatsächlich, draußen ist ein Bombenwetter. Die letzten Kaffeetassen werden ausgeschlürft, und wohlgelaubt und fröhlich schnatternd strömen unsere Rentner aus dem Gasthof in den wartenden Bus. Aber, Herrschaften, ich meine... wie soll ich sagen... der junge Mann hat sich solche Mühe gegeben, er muss doch auch leben, irgendwie auf seine Kosten kommen, sollte man nicht wenigstens noch eine Decke...? Weg sind sie! "Wirklich, ein netter Junge. So einen netten hatten wir lange nicht mehr!" - "Er hat auch gut geredet. ich hör's ja immer wieder gern." Auf geht's zum weltbekannten Vogelpark. Da war man zwar auch schon oft, aber es ist ja immer wieder schön. Und bei der nächsten fröhlichen Omnibusfahrt - soviel steht schon mal fest - da sehen wir uns alle wieder.