Renaissance

Mural Dyrinn
04.04.976 IZ

Überall in der Stadt liefen die Vorbereitungen zu den Feierlichkeiten. Mit den Händen in Taschen des schlichten Overalls spazierte der junge Mann durch die Arkaden von Mural Dyrinn. Er konnte mit sich zufrieden sein. Er war jung, sah attraktiv aus, hatte ein gewinnendes Lächeln und seine wirtschaftlichen Pläne der letzten Zeit warfen enormen Gewinn ab. Die beigefarbene Kappe auf den kurzstoppeligen braunen Haaren schirmte seine Augen gegen die stechende Mittagssonne, trotzdem trug er eine verspiegelte Sichtfolie über den Augen. Der Platz rund um den Corelis Tower war voller Leute, die teils die Wärme im beginnenden Frühling genossen, teils standen sie in Gruppen umher und diskutierten über denn nun schon einige Wochen vergangenen Sieg gegen die Skasim. Im Vorbeigehen erhaschte er ein paar Wortfetzen.
„… die Warheads zerstört …“
„… die Clans sollen sich feige versteckt haben, als es hart auf hart kam …“
„… die Kaiserin soll einen Pfleger im Krankenhaus …“
„… Hausloser Abschaum, dass sie überhaupt gefragt wurden, ist …“
„… unsere Garde stand einer Übermacht von 5:1 …“
Leicht seinen Kopf schüttelnd schlenderte er weiter auf eine der Biosphären zu, als er einen verlockenden Duft in die Nase bekam. Seine unter dem Band unsichtbaren braunen Augen suchten die Umgebung ab. Dann entdeckte er sie. Glänzend blonde Haare rannen einen schlanken Rücken in Wellen herab, ein apfelförmiger Po straffte das bereits hautenge Etwas von Stoff noch mehr und meterlange Beine bewegten sich katzengleich von ihm weg. Mit dem Gedanken, dass es im März schon verdammt warm war, lüftete er kurz seinen Kragen und setzte sich wie von Magneten gezogen in Bewegung – um fünf Meter weiter gegen eine unsichtbare Mauer zu rennen. Sein holder blonder Traum umarmte einen breitschultrigen Mann, der laut seiner Uniform Elitepilot vom Haus Corelis war. Na, die blonden Haare waren bestimmt nicht echt – durch die genetische Vermischung des menschlichen Pools war diese Haarfarbe fast gänzlich verschwunden. Schnell tippte er sich an eine Stelle auf der Sichtfolie, ein Bild von dem Piloten genügte. Mal schauen, wer morgen auf einen anderen Stützpunkt versetzt werden würde.
Dieser Gedanke war zwar boshaft, befriedigte ihn aber im Moment durchaus.

Fünf Tage später…
Lemming erhob sich leise und schlich Richtung Hygienezelle. Mit einem Seitenblick auf die blonde Haarpracht da in den Laken und dem Gedanken, dass nicht alles Gold ist, was glänzt, begab er sich unter die massierenden Strahlen der Duschkabine. Abwechselnd wurde er von allen Seiten mit kaltem und warmem Wasser umspült und genoss darauf den trocknenden Luftstrom. Sich den genüsslich den Hintern kratzend tapste er zum Schrank und tippte eine Kombination ein. Surrend verschwand ein Panel der Wand und gab den Blick auf eine Prachtvolle Uniform ohne militärische Abzeichen frei. Daneben standen ein paar schwarze Lederstiefel. Die Laken meldeten sich bei dem Geräusch mit einem protestierenden Gähnen und eine Hand tastete den leeren Platz neben sich ab. White_Lemming ging in den Nebenraum und kam mit einem Creditchip zurück, den er Richtung Bett warf.
„Honey, hier, kauf dir für heute Abend etwas Feines, wir sind beim Imperator eingeladen. Schau zu, dass du gut aussiehst.“
Mit diesen Worten nahm er die Sachen aus dem Wandschrank, tippte eine weitere Kombination ein und zog dann den erscheinenden Anzug an. “Ich habe heute den Vormittag über einige Geschäftstreffen. Ich werde dich Punkt 20 hier abholen lassen. Ich erwarte einen tadellosen Auftritt.“
Dann ging er aus seiner Wohnung.

Später diesen Abend…
Die feierliche Atmosphäre war beinahe greifbar in den Sälen des Palastes. An jeder Tür stand ein Imperialer Wächter in Gardeuniform und die elektrischen Lampen waren durch echte Kerzenlüster und russfrei brennende Fackeln ersetzt worden. Was Rang und Namen hatte, drängte sich an den noch nicht eröffneten Büffets und stand in kleinen Gruppen in den Sälen und Gängen. Wer Rang und Namen anstrebte, wieselte schnell von Gruppe zu Gruppe, suchte Aufmerksamkeit und ein Gespräch zum Einbringen.
Mit ausdruckslosem Lächeln schritt die Kaiserin durch die Reihen von Würdenträgern. Hier nickte sie und da blieb sie kurz stehen und wechselte ein paar bedeutungslose Worte. Wie sie diese Anlässe hasste. Überall stolzierten diese gelackten Schlipsträger in Begleitung von dümmlichen Weibern, die hinter vorgehaltener Hand den neuesten Tratsch aus der heftig brodelnden Gerüchteküche austauschten und dabei gerne noch das eine oder andere Detail hinzufügten. Und von allen Seiten kamen die Blicke. Die Männer meist bewundernd bis obszön, von den Frauen geringschätzig bis hin zu definitiv angewidert. Suse kannte die Gerüchte, die über sie in Umlauf waren, und die wenigsten waren schmeichlerisch. Wieso es sie gab, war ihr klar. Sie stand ganz oben auf der Leiter, nur der Imperator und die Lords der Häuser standen noch über ihr. Und das sollte sie geschafft haben, ohne sich horizontal zu betätigen? Undenkbar! Diese Person muss sich hochgeschlafen haben, anders war das überhaupt nicht möglich. Was wäre, wenn sie sich einfach in die Mitte des Saales stellen würde, sich in den Schritt fasste und laut verkündete:
„Schaut mich an, ihr müsst mir alle die Stiefel lecken, wenn ihr was wollt. Und das passt euch nicht, aber das ist mir egal. Nur weil ich im Sinne des Wortes dickere Eier habe als ihr, heißt das nicht, dass ich auch euren Erwartungen entspreche und mich von einem Kerl zum nächst höheren ficke.“
Tja, das könnte sie jetzt sagen und sie wüsste auch schon, welchen Skandal sie damit heraufbeschwören würde. Manchmal wünschte sie sich, ihr Job wäre ihr so egal, dass sie genau das machen könnte, aber sie liebte ihre Arbeit und würde den Teufel tun, als dieser Meute Bluthunde das zu geben, was sie wollte – die Bestätigung der Gerüchte.
„… darf ich sie damit zitieren?“
Suse blieb abrupt stehen und schaute sich suchend um. Nichts zu sehen, sie hatte sich wohl doch nur getäuscht.
„Und was sagen sie zu der Information, dass die Schattenhand angeblich wieder auf dem Vormarsch sein soll?“
Da war es schon wieder, der enervierende Ton eines Reporters. Wer hatte den hier herein gelassen? Wer sollte es geschafft haben, sich durch die Sicherheitsvorkehrungen zu schleichen, um hier auf die Jagd zu gehen? Ihr Blick schweifte weiter über die Köpfe der versammelten Menschen und blieb schließlich an einer kleineren Gestalt hängen, die ein bügelartiges Aufzeichnungsgerät auf den kurz geschnittenen Haaren trug. Schnell bahnte sie sich einen Weg und sah dann, dass diese Person auch eine Galauniform trug und je näher sie kam, desto bekannter kam sie ihr vor. Relativ klein, untersetzt und recht breit gebaut. Schließlich hinter ihm angekommen, räusperte sie sich, faste ihm auf die rechte Schulter und drehte ihn zu sich um.
„Kannst du mir mal verraten, was du hier treibst?“ zischte sie.
„Wonach sieht das denn aus? Ich recherchiere. Und das in der mir eigenen Gründlichkeit.“
Suse ergriff seinen Arm und zog Aspergillus mit sich mit in eine der ruhigeren Ecken.
„Das kannst du dir stecken! Nicht hier und nicht heute. Du wirst deinen Artikel auch aus der Erinnerung schreiben können, aber du wirst sofort aufhören, die Gäste des Imperators zu belästigen.“
Mit einem Ruck nahm sie ihm den Infotransmitter vom Kopf und reichte ihn nächstbesten Wache.
„Den kannst du dir morgen in meinem Büro wieder abholen, ich werde dir auch als Bonus ein paar exklusive Bilder aus den Überwachungsaufzeichnungen dazupacken, wenn du im Gegenzug versprichst, heute hier mit deiner Schnüffelei aufzuhören. Für wen recherchierst du überhaupt?“
„Für den Imperial Enquierer“
„Nie gehört, wer ist der Redakteur, wer arbeitet dort noch? Für wen ist diese Infoseite?“
„Wirst du aber bald noch, ich, bisher nur ich und für alle, wird aber hauptsächlich in den Clanlands veröffentlicht.“
„Na dann viel Glück in deinem Vorhaben, aber heute schiebe ich dem einen Riegel vor.“
Mit diesen Schlussworten drehte sie sich um, ignorierte den leicht angesäuerten Gesichtsausdruck und tauchte wieder in die Menschenmenge ein, als ihr Blick an einem jungen Mann in Begleitung einer Blondine hängen blieb. Die rechte Augenbraue hochgezogen gab sie sich einige Momente ihren Beobachtungen hin.
‚Nett, ja doch. Der ist süß, irgendwie. Und das soll dieser Industriemagnat sein, der die Holographietechnologie mit dem direkten Lerntransfer der Klonausbildung kombiniert hat und daraus die virtuellen Battlezones mit seinem Partner erschuf? Den habe ich mir älter vorgestellt. Schade, dass ich momentan keinerlei Ambitionen in Richtung einer wie auch immer gearteten Beziehung hege. Aber was will der hier?’
Weiter kam sie nicht mit ihren Gedanken, denn sie wurde aus ihren Beobachtungen gerissen. Jetzt schien es endlich interessant zu werden. Die Köpfe der meisten Anwesenden wandten sich Richtung Thronsaal. Und da kam er. Angetan in seiner Paradeuniform schritt er durch die Reihen, hin und wieder mit einem Nicken die Anwesenheit einiger Personen registrierend, die stechenden Augen hin und herzuckend, um kein Detail zu verpassen. Schließlich wandte er sich seinem Thron zu, stieg die paar Stufen hinauf und setzte sich. Mehr und mehr verstummten die leisen Gespräche und als auch das letzte Flüstern verschwand, streckte er sich.
„Willkommen auf dieser Festivität zum Sieg über die Skasim in unseren Ländereien. Die Verluste sind immens und der Aufbau wird sich wohl über Jahre hinweg erstrecken, doch heute soll das nicht von Belang für uns sein.“
Mit diesen Worten stand er auf und sagte während des Hinabsteigens:
„Und so eröffne ich diesen Ball.“
Mit einem Zwinkern in den Augen ging er zielstrebig auf Suse zu, die das Unheil schon auf sich zukommen sah und versuchte, möglichst viele Leute unauffällig zwischen sich und den Imperator zu manövrieren. Umsonst, seinen Schritten wurde Platz gemacht und so hielt er ihr seinen Arm hin und nötigte sie mit den Worten „Darf ich bitten?“ und einem entwaffnenden Lächeln zum Tanz. Suses fröhliche Mine war leicht gezwungen, aber sie schritt mutig neben ihm her, um auf das Spiel der Musiker zu warten. Und los ging es, der Takt war langsam und leicht zu folgen. Die ersten Drehungen des Walzers waren noch ein wenig steif, aber dann entspannte sie sich und ließ sich führen. „Und was erwartest du noch vom heutigen Abend, meine Liebe?“
„Ich weiß es nicht, ich stufte das alles bisher als allgemeine imperiale Belustigung ein. Aber mit diesen Worten beweißt ihr, dass da noch einiges kommen wird?“ gab sie in der selben leisen Tonlage zurück.
„Ihr werdet mir doch diese Freude erlauben. Aber seid beruhigt, es ist nichts Schlimmes.“ fuhr er mit väterlichem Ton fort, das belustigte Funkeln in den Augen verstärkte sich noch.
Langsam wurde es Suse unheimlich, worauf spielte er an. Seinem Verhalten nach konnte es nichts negatives sein, sonst würde er anders reagieren und es wäre auch zum derzeitigen Anlass unpassend.
„Und darf ich fragen, worum es sich genau handelt?“
Die rechte Hand festhaltend, gingen sie jetzt auseinander und blickten in die gleiche Richtung, um dann wieder zusammenzukommen und den Walzertakt aufzunehmen. Dann nahm er sie an der Hand und ließ sie sich zweimal unter seinem ausgestreckten Arm drehen.
„Reine Formalitäten, nichts wirklich weltbewegendes. Im Grunde nur die offizielle Bestätigung einiger Ämter.“
Suse quittierte das dann nur einem ‚Mhm’ und machte sich ihre eigenen Gedanken.

Eine Stunde später war es dann soweit…
Ohne ein weiteres Zeichen zu geben, stieg der Imperator wieder auf seinen Thron und wartete, dass die kurzweiligen Aktivitäten eingestellt wurden und sich die Aufmerksamkeit seiner Gäste voll auf ihn richtete. Fünf Minuten Später war es dann soweit. Kurz seinen Nacken entspannend richtete er sich auf und sah mit ernster Miene hinunter in die Menge.
„Nach dem tragischen Tod Silverion’s ist das Amt des Botschafters wieder vakant und heute werde ich bekannt geben, wer seine Nachfolge antreten wird.“
Die Blicke der meisten wanderten zu Suse, die sich plötzlich im Zentrum der Aufmerksamkeit befand – sehr zu ihrem Missfallen. „Und somit erhebe ich White Lemming und Kaiserin Suse in den Stand der Imperialen Botschafter.“
Schlagartig war auch das letzte Geräusch aus dem Saal gefegt, eine fallende Nadel würde mehr Krach machen als diese 200 versammelten Menschen. Suse’s Gedanken überschlugen sich.
‚Wie hat dieser Emporkömmling es nur geschafft, sich mit mir auf eine Stufe zu stellen? Dieses reiche verwöhnte Bürschchen, der bisher nur einmal im Zusammenhang mit der virtuellen Battlezone und den InfoMarc-Helmen aufgetaucht war, seine Beziehungen spielen ließ und sonst nichts hervorgebracht hatte. Und ich habe mir den Arsch aufgerissen und tausend Sachen gemacht, um dahin zu kommen, wo ich jetzt bin.’
Der Ärger fegte jede positive Empfindung und Beobachtung, die sie über den jungen Mann gemacht hatte, hinweg.
„Sie werden sich die Aufgaben teilen, da Silverion – ich will seine Verdienste nicht schmälern – überlastet war mit der vollen Bürde seines Amtes und damit einige Fehlentscheidungen einhergingen. Darum werdet ihr vorurteilsfrei an eure Arbeit gehen. Der Kaiserin werden die Imperialen Strategen und Bewahrer mitsamt ihrer Aufgabenvielfalt unterstellt. White Lemming steht von heute an der Spitze der Designer und Technokraten. Ich denke, damit kann jeder der beiden seine Stärken ausspielen, kommt dem anderen nicht in die quere und doch gibt es genügend Berührungspunkte für eine gute Zusammenarbeit. Das Hauptquartier der Botschafter und Ritter wird in die Festung Alamar verlegt an die nördliche Grenze der Clanlands zum Imperium. Haus Corelis hat sich bereit erklärt, die organisatorischen Probleme zu bewältigen.“
„Leider gab es in den Reihen der Ritter in letzter Zeit einige Fluktuationen aufgrund persönlicher Differenzen und falsch gelegter Prioritäten. Nichts desto Trotz werde ich heute euren Status und den damit verbundenen Titel offiziell festschreiben. So tretet denn vor, Scorpion und Chandra von TBC, Ungrimm, Bookaroo und Aspergillus von PLP, Ankhman, Wueste, Riddance und Hirntot von Ragnarok, Raistlin von troja, Stormin von Karthago, f0s von WORF, Kenji von D.I., Cuon von Nexus, Azaremoth von Odium und Gizmoo von AA und empfangt den Ritterschlag zu Rittern des Imperiums. Und so sprecht mir nach…“
Mit diesen Worten wurde ihm von der Seite ein reich verziertes Schwert auf einem Samtkissen überreicht, welches er andächtig aus der Scheide zog und kurz in der Hand wog.
Dann trat er vor die in einer Linie stehenden Männer, sprach vor und einer nach dem anderen sprach ihm nach:
„Wir kommen aus dem Süden, wo die Hitze lodert, in den Norden, wo die Kälte klirrt; wir kommen aus dem Osten, wo die Sonne geboren wird, in den Westen, wo sie ihr Ende findet: wir suchen die Schlacht und finden das Blut. Hiermit gelobe ich dem Imperium in allen Zeiten Treue. Ich werde immer mit bestem Wissen und Gewissen für das Imperium und die Menschheit streiten und nie dagegen arbeiten. Mein Eid bindet mich an die Ziele und Pflichten meines Standes und somit an das Imperium, bis ich davon durch Tod oder Verdienst entbunden werde.“
Damit lies der Imperator es jeweils auf die linke und dann rechte Schulter des vor ihm Knienden sinken und nahm jedes Mal den Schwur an. Fast alle knieten vor ihm und empfingen die Weihe mit stolzer Miene. Nur einer blieb stehen. Der Imperator schaute Wueste an und wartete ab, was nun geschehen würde.
„Ich nicht, Eminenz. Ich werde nicht in den offiziellen Status übergehen, sondern verkünde hiermit meinen Rücktritt aus den aktiven Geschehnissen. Ich bin müde geworden und hoffe, dass ihr das akzeptieren werdet.“
Schlagartig verstummte auch das letzte Gemurmel bei dieser Eröffnung. Wueste - der letzte der ersten Illuminaten - trat zurück und zog von dannen? Und das ausgerechnet zu diesem Anlass? Nach den ersten stillen Sekunden kehrte das Getuschel umso lauter zurück, ein Räuspern des Imperators senkte den Pegel aber wieder. Dann trat er einen Schritt zurück und die eisblauen Augen wanderten vom Kopf zu den Füßen seines Gegenübers. Kein Detail entging ihm in der Musterung, dann kam der Blick wieder im Gesicht zum Ruhen. Einen Moment lang sahen sie sich gegenseitig intensiv an, dann nickte der mächtigste Mann des Planeten langsam.
„Nun gut, so sei es. Nur gänzlich ziehen lassen werde ich dich nicht. Hiermit erhältst du den Titel Eherner Wächter und dir soll somit ein Beraterposten für die Ritter gegeben sein.“
Wueste stand still da, seine Wangenmuskeln zuckten einige Male und beugte dann seinen Kopf zum Einverständnis. Darauf hin wandte der Imperator sich wieder seinem Thron zu, stieg hinauf und sah in die Menge unter ihm.
„Es gibt dort draußen Individuen, deren Gabe zum Verbreiten von Neid und Missgunst sehr groß ist und so sage ich zu euch allen, dass wir nur so stark sind wie unsere Gemeinschaft zusammenhält und so schwach wie unsere Differenzen uns auseinander treiben. Wir können dem nur entgegentreten, indem wir ein gleichstarkes Band der Freundschaft und des Vertrauens zeigen. Unterschiede in Verhalten, Sprache und Herkunft sind unbedeutend, wenn unsere Ziele gleich und unsere Geister offen sind. Es ist meine Überzeugung – und niemals zuvor hoffe ich so sehr, dass ich mich täusche – dass wir nach dem Zurückdrängen der Skasim nicht in Frieden dem Wiederaufbau nachgehen können, sondern weiterhin dunkle und schwierige Zeiten vor uns haben. Einige unter euch haben schon schwere Verluste hinnehmen müssen durch den einen oder anderen Gegner, Clans wurden zerschlagen, Basen eingeebnet. Erinnert euch immer daran, wenn ihr eine Entscheidung treffen müsst zwischen dem, was richtig und dem, was einfach ist. Erinnert euch der Opfer.“

Und durch die Stille waren deutlich die geflüsterten Worte zu hören:
„Das gibt ne dicke Schlagzeile ….“